Swap-Speicher auf DigitalOcean Droplet einrichten: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Warum Swap-Speicher wichtig ist

Wenn du ein DigitalOcean Droplet mit wenig RAM betreibst (z.B. 1GB oder weniger), wirst du schnell feststellen, dass der Arbeitsspeicher knapp werden kann. Besonders bei kleineren Droplets ist es essentiell, Swap-Speicher einzurichten, um Abstürze durch Speichermangel zu vermeiden.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du Swap-Speicher auf deinem DigitalOcean Droplet einrichten kannst, um die Stabilität und Leistung deines Servers zu verbessern.

Was ist Swap-Speicher?

Swap-Speicher (oder einfach «Swap») ist ein Bereich auf der Festplatte, den dein Betriebssystem nutzen kann, wenn der physische RAM-Speicher voll ist. Es funktioniert wie eine Erweiterung des Arbeitsspeichers – allerdings deutlich langsamer, da Festplattenzugriffe viel mehr Zeit benötigen als RAM-Zugriffe.

Dennoch ist Swap besser als kein Speicher, und kann dein System vor Abstürzen bewahren, wenn der RAM knapp wird.

Schritt 1: Prüfe den aktuellen Swap-Speicher

Bevor wir beginnen, sollten wir überprüfen, ob bereits Swap-Speicher konfiguriert ist. Öffne eine SSH-Verbindung zu deinem Droplet und führe folgenden Befehl aus:

free -h

Die Ausgabe sieht etwa so aus:

               total        used        free      shared  buff/cache   available
Mem:           960Mi       911Mi        49Mi        88Mi       121Mi        49Mi
Swap:             0B          0B          0B

Wie du sehen kannst, zeigt die «Swap»-Zeile bei unserem Beispiel-Droplet «0B» an – das bedeutet, wir haben keinen Swap-Speicher konfiguriert.

Schritt 2: Erstelle eine Swap-Datei

Für ein System mit 1GB RAM empfehle ich, mindestens 2GB Swap einzurichten. Führe dazu folgende Befehle aus:

sudo fallocate -l 2G /swapfile

Dieser Befehl erstellt eine 2GB große Datei namens «swapfile» im Wurzelverzeichnis.

Schritt 3: Setze die richtigen Berechtigungen

Aus Sicherheitsgründen sollte die Swap-Datei nur vom Root-Benutzer gelesen und geschrieben werden können:

sudo chmod 600 /swapfile

Schritt 4: Formatiere die Datei als Swap

Jetzt müssen wir die erstellte Datei als Swap-Speicher formatieren:

sudo mkswap /swapfile

Schritt 5: Aktiviere den Swap-Speicher

Um den Swap-Speicher sofort zu aktivieren:

sudo swapon /swapfile

Schritt 6: Richte den Swap dauerhaft ein

Damit der Swap-Speicher auch nach einem Neustart verfügbar ist, müssen wir einen Eintrag in der Datei /etc/fstab hinzufügen:

echo '/swapfile none swap sw 0 0' | sudo tee -a /etc/fstab

Schritt 7: Überprüfe den Swap-Speicher

Um zu überprüfen, ob der Swap-Speicher jetzt aktiv ist:

free -h

Jetzt sollte die Ausgabe etwa so aussehen:

               total        used        free      shared  buff/cache   available
Mem:           960Mi       911Mi        49Mi        88Mi       121Mi        49Mi
Swap:            2Gi          0B        2Gi

Schritt 8: Optimiere die Swap-Nutzung (optional)

Für Systeme mit wenig RAM ist es sinnvoll, die «Swappiness» anzupassen – das ist ein Wert, der bestimmt, wie aggressiv das System den Swap-Speicher nutzt.

Der Standardwert ist 60, was bedeutet, dass das System schon früh anfängt zu swappen. Für Server ist ein niedrigerer Wert oft besser:

sudo sysctl vm.swappiness=10

Um diese Einstellung dauerhaft zu machen:

echo 'vm.swappiness=10' | sudo tee -a /etc/sysctl.conf

Ein Wert von 10 bedeutet, dass das System erst dann intensiv swappen wird, wenn nur noch etwa 10% freier RAM verfügbar ist.

Fazit

Mit diesen einfachen Schritten hast du erfolgreich Swap-Speicher auf deinem DigitalOcean Droplet eingerichtet. Das gibt deinem System mehr Flexibilität bei der Speicherverwaltung und kann besonders bei kleinen Droplets mit wenig RAM die Stabilität deutlich verbessern.

Obwohl Swap-Speicher langsamer als physischer RAM ist, kann er dein System vor Abstürzen bewahren, wenn der Arbeitsspeicher knapp wird. Für optimale Leistung solltest du jedoch langfristig überlegen, auf ein Droplet mit mehr RAM upzugraden, wenn deine Anwendungen regelmäßig an die RAM-Grenzen stoßen.


Dieser Artikel basiert auf Ubuntu 22.04 LTS. Die Anleitung funktioniert auch für andere Linux-Distributionen, aber einige Befehle könnten variieren.

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